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TramTrack

Planung 3

Gleisverschlingung G

Beim Vorbild eher selten, stellt eine Gleisverschlingung auch im Modell eine platzsparende Variante dar. Die Ein- und Ausfädelungen kommen ohne bewegliche Zunge aus, ein Gleiswechsel ist in der Verschlingung nicht vorgesehen. Die Gleise bestehen aus abgewandelten Flex-Elementen und speziellen Profilen mit 2 Rillen, wodurch die maximal mögliche Verschlingung auf 1,7 mm Mittenabstand möglich wird. Beide Strecken sind in der Verschlingung nicht elektrisch getrennt, können aber so oder so nur wie eine eingleisige Strecke befahren werden.

Gleisverschlingungen werden beim Vorbild für kurze Engpässe angewandt, z.B. Durchfahrt eines Stadttors (Nauener Tor in Potsdam) oder auf schmalen Brücken oder in Unterführungen/Tunneln. Gegenüber eingleisigen Strecken haben Gleisverschlingungen den Vorteil, dass die Ein-/Ausfädelungen schneller als Weichen befahren werden dürfen (in Deutschland beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf nicht verriegelten Zungen 15 km/h). Allerdings sind die Kosten für ein Vierschienengleis höher, weshalb sie nur auf relativ kurzen Strecken angewendet werden. In Potsdam und Braunschweig hat die Gleisverschlingung eine Länge von etwa 40 m, in Kassel 70 m.  Weitere Gleisverschlingungen sind u.a. in Mannheim, Mainz, Stuttgart, Dresden und Dortmund zu finden.

Beim Vorbild häufig zu finden sind hingegen vorgezogene Zungenvorrichtungen. Dabei wird die Zunge mehrere Meter vor der Abzweigung eingebaut und mit einem Mehrschienengleis verbunden. Die Zunge liegt häufig in einem geschotterten Bereich, wodurch der Verschleiß verringert und die Wartung erleichtert wird. Zudem kann die Abzweigung schneller als die Zunge befahren werden, wodurch Kreuzungen kürzer belegt werden.

Mit den Elementen können sowohl Gleisverschlingungen als auch vorgezogene Zungenvorrichtungen realisiert werden. Die Geometrie passt zu den einfachen Weichen W, dadurch können sie mit den zu Weichen passenden Elementen, wie Bogenkreuzung, Gegenbogen und Verlängerung, kombiniert werden. Erreicht wird dies durch einem gegenüber dem Nennradius verkleinerten Radius und einem kleinen S-Bogen im geraden Strang. Die Zungen sind in Y-Form gestaltet. Bei der 3-Wege-Zunge GZ6 liegen 2 Zungen hintereinander. Die erste Zunge leitet das Fahrzeug nach links oder zur zweiten Zunge, die zweite nach rechts oder auf den geraden Strang.

Doppelgleisige Abzweigungen

Wie doppelgleisige Bögen können auch Abzweigungen mit konzentrischen oder versetzten Radien gebaut werden.

(Das Bild kann durch anklicken vergrößert werden)


Abgebildet sind Abzweigungen für 12 mm Spurweite. Bei konzentrischen Bögen kann der Abzweigwinkel ab 45° betragen. Versetzte Bögen müssen auf 90° erweitert werden, da sonst der Gleismittenabstand nicht passt. Die dargestellten Anordnungen können mit der 90° Kreuzung K90 (K190) kombiniert werden.

Die Abzweigungen mit Radius 2 und 3 (12 und 13) passen auch zu den 3-Weg- und Y-Abzweigungen. Die gleichen Gleisführungen können auch mit Elementen aus der Gleisverschlingung G aufgebaut werden.

Aufgleisstrecke AGS

Wegen der schmalen Rillen ist das Aufgleisen von Fahrzeugen nicht ganz einfach, vor allem bei den modernen, vielachsigen Gelenkwagen. Herkömmliche Aufgleisrampen funktionieren mit diesem Gleis nicht. Hilfe bietet die Aufgleisstrecke, bei der die Rille um 2 mm verbreitert ist und durch Einlaufstücke wieder auf die richtige Breite reduzert wird. Diese Strecke kann z.B. als Stumpfgleis in einem Depot oder auch inerhalb der Strecke eingebaut werden und lässt sich beliebig lang gestalten. Da das Fahrzeug max. 1 mm zu jeder Seite versetzt wird, ist die Funktion der Oberleitung nicht beeinträchtigt.

Um die Teilevielfalt nicht weiter ansteigen zu lassen, sind die Längen der Elemente an 9 und 12 mm Spurweite angepasst, für 16,5 mm sind sie also zu kurz und die Länge muss mit entsprechend gekürzten Flex-Elementen ausgeglichen werden.

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